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Was ist Flüssiggas?

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Wenn Gase in den flüssigen Aggregatzustand übergehen, wird dies normalerweise mit Hilfe von Druck und Kühlung erreicht. Gase, die nur aufgrund des Drucks und der Kühlung im flüssigen Zustand vorliegen, werden als Flüssiggas bezeichnet. Gase, wie Sauerstoff oder Stickstoff werden nur gekühlt, um sie zu verflüssigen, sie müssen keinem zusätzlichen Druck ausgesetzt werden. Andere Gase, wie etwa Propan oder Butan, die man häufig in Feuerzeugen findet, werden durch Druck zu Flüssiggasen.   

Im normalen Sprachgebrauch werden diese Gase als LPG bezeichnet. Das schließt alle kurzkettigen Kohlenwasserstoffe mit ein und deren Gemische, die bei einer Temperatur von 21° C und einem normalen Druck unter 10 bar ihren flüssigen Zustand behalten. 

Der Begriff NLG beschreibt nicht nur alle kurzkettigen Kohlenwasserstoffe, sondern solche, die in Erdgas enthalten sind, außer Methan. Methan ist das erste Molekül in der Reihe der Alkane. Davon unterscheidet sich noch das Flüssigerdgas, LNG. Dies besteht zum größten Teil aus Methan und wird bei Temperaturen von ca. -164° C verflüssigt. Bei dieser Temperatur wird es sowohl gelagert als auch transportiert. Die flüssigen Gase bestehen also zum Großteil aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffen mit drei oder vier Kohlenstoffverbindungen, die alle leicht zu verflüssigen sind.   

Im gasförmigen Zustand hat es eine höhere Dichte als Luft. Das erklärt, weshalb man es unter Druck transportieren und lagern muss. Ab einem Druck von 8 bar und Zimmertemperatur - 21° C - beginnt der Prozess der Verflüssigung. Es stellt sich Druckgleichgewicht zwischen der Flüssigkeit und dem verbleibenden Gas ein. Dieses wird als Dampfdruck bezeichnet. Im gasförmigen Zustand sind die Substanzen leicht brennbar und können explosive Gemische mit Luft bilden. Je nach Gemisch kann es zwischen 1,5 % und 11 % Gehalt in der Luft explodieren, weshalb äußerste Vorsicht geboten ist.   

Beim Inhalieren der Gase tritt eine narkotische Wirkung ein. Durch die hohe Dichte verdrängt es die Luft, was zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn führt. Im besten Fall ist Schläfrigkeit oder Ohnmacht die Folge, im schlimmsten Fall kann es zu einem tödlichen Atemstillstand kommen. Langzeitfolgen können Schäden am Gehirn und Nervensystem sein.

Flüssiggas ist ein Nebenprodukt bei der Erdölgewinnung und -raffinierung. Seine Funktion ist hauptsächlich die eines fossilen Energieträgers. Es wird zum Heizen und zum Kochen bei Gasherden verwendet und auch als Energieträger bei Autos mit einem herkömmlichen Motor. Außerdem wird es in Sprühdosen als Treibgas verwendet. Wenn es speziell ausbereitet wurde, kann es als Kältemittel in FCKW-freien Kühlanlagen, Klimaanlagen und Kühlschränken verwendet werden.   

Während die anderen Produkte der Erdölförderung durch große Pipelines transportiert werden, wird Flüssiggas mittels Schiffen transportiert. Nachdem es den Seeweg mit kleinen Binnenschiffen und großen Seeschiffen zurückgelegt hat, wird es über Straßentankwagen oder Bahnkesselwagen zum Endverbraucher, Händler oder zur Autogastankstelle transportiert.


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